Mittwoch, 19. August 2015

Berlin, Berlin, bei Simon in Berlin

Bevor wir uns alle in Norwegen austoben, hab ich Teile meiner ersten Urlaubswoche genutzt, um Simon mal wieder live zu erleben. Dazu muss man mittlerweile nach Berlin.

Um das auf der Hinreise aufgekommene "Are you goddamn kidding me"-Feeling in seiner ganzen Pracht darlegen zu können, muss ich dazusagen, dass ich die ersten Urlaubstage im Saarland verbracht habe. Ich bin an meinem letzten Arbeitstag noch zurückgefahren. Die S-Bahn von Wiesbaden nach Mainz hatte bereits 5 Minuten Verspätung. Sie ist so lange einfach nicht losgefahren. War kein Problem, ich hatte genügend Umsteigzeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Neunkirchen. Selbst wenn es knapp geworden wäre, es wäre egal gewesen. Der Anschlusszug von Mainz nach Neunkirchen fuhr nämlich auch nicht pünktlich los. Auch nicht nach 5 Minuten. Und nicht nach 10 oder 15 Minuten. Nach 20 Minuten kam dann die Durchsage, wir führen nicht los wegen eines Notarzteinsatzes am Gleis. Und dass das jetzt auch bis auf Weiteres so bleibt. Mittlerweile konnte ich den ursprünglich angedachten Anschluss von Neunkirchen nach Homburg, wo meine Mutter mich von der Arbeit aus direkt abholen wollte, auch vergessen. Es hat geschlagene 62 Minuten gedauert, bis wir endlich losfuhren. Die Fahrt an sich verlief dann so geschmeidig, dass wir sogar ein paar Minuten rausholen konnten. Mit einer Verspätung von 58 Minuten kam ich in Neunkirchen an und ging gemächlich zum Anschlussgleis. Wo der Anschlusszug auch noch 10 Minuten Verspätung hatte. Mit einer Verspätung von 1h 10min bin ich dann endlich bei meiner Mutter, für die sich eine vorherige Heimfahrt nicht gelohnt hätte, ins Auto gestiegen.

Fast forward zum darauffolgenden Donnerstag, dem Tag meiner Fahrt nach Berlin. Geplant war:
Wiesbaden Hbf - Frankfurt Hbf - Hannover Hbf - Berlin Hbf.
Gleich die S-Bahn fuhr schon einfach wieder nicht los. Die daraus resultierende Verspätung haben wir aber so gut wie eingeholt, kein Problem also. In Frankfurt zum Gleis. Wagenreihung gecheckt: Sehr gut, 1. Klasse direkt hier am Anfang. Durchsage: Umgekehrte Wagenreihung. Seufz. Ab ans andere Ende des Gleises, gaaaanz weit weg. Zug kam. Frau von meinem reservierten Sitzplatz gescheucht. Sackschweren Koffer in die Kopfablage gehievt. Brötchen gegessen. Abfahrtszeit erreicht. Zug fuhr nicht los. Schon kein Bock mehr. Anschluss in Hannover wurde sportlich. Anschluss in Hannover wurde eng. Are you kidding me? Ansage nach 10 Minuten: Wir fahren nicht los. *drumroll* Wir warten auf einen Notarzt. "Are you kidding me" intensifies. "Reisende nach Kassel können den Zug am selben Bahnsteig gegenüber nach Berlin Ostbahnhof nehmen." Aufhorchen. Raus aus dem Waggon. Sprint zum Bahnpersonal 3 Waggons weiter. "Hält der auch Berlin Hbf?" "Der hält auch Berlin Hbf". Sprint zurück. Sackschweren Koffer runtergehievt. Sprint zum anderen Ende des anderen Zuges, weil der stand ja richtig rum, 1. Klasse also wie es sich gehört am Anfang des Gleises. Einstieg. Freien Platz gefunden. Sackschweren Koffer hochgehievt. Entspannt hingesetzt. Rückenlehne kaputt, geht nicht grade. "Are you kidding me" flammte wieder etwas auf. Zu faul anderen Platz zu suchen. Dealt with it. Zug fuhr los. Entspannung. 15 Minuten später: "Der Besitzer des Gepäckstücks in Wagen 4 bitte dort einfinden". Are you ... "Das für Wagen 4 zuständige Begleitpersonal bitte zum Begleitpersonal-Chef" ... goddamn ... kidding ... 5 Minuten später: "Besitzer hat sich gefunden" ... Entspannung. Ankunft in Berlin: Ca. 15 Minuten später als geplant.
Everything went better than expected.

Am Freitag waren wir in der Alten Nationalgalerie des Impressionismus-Teils der ImEx wegen. War ziemlich schwach. Expressionismus ist sowieso nicht meins. Und von denen aus dem Impressionismus waren vielleicht 5 ansehnlich. Rhodin hat - nein ... Rubens hat ... auch nicht ... Renoir! Seine Bilder gefallen mir am besten, aber ich kann mir seinen Namen einfach nicht merken. Jedenfalls: Renoir hat mal wieder allen die Show gestohlen. Diesmal mit seinem blühenden Kastanienbaum.

Samstag haben wir dann die am besten in einem Rutsch abfertigbaren Sehenswürdigkeiten Berlins aufgesucht. Durch den großen Tiergarten ging es zur Siegessäule, über den englischen Garten zum Schloss Bellevue, am Tiergartener sowjetischen Ehrenmal vorbei weiter zum Brandenburger Tor mit Endstation Reichstag und Zugabe Kanzleramt. Den Fernsehturm haben wir von außen aus der Nähe gesehen. Die Wartezeit für rein betrug aber anderthalb Stunden, die er uns nicht wert war.

Siegessäule

Blick von der Siegessäule gen Brandenburger Tor

Pinkie genießt den englischen Garten

Schloss Bellevue

Sowjetisches Ehrenmal

Brandenburger Tor von hinten

Brandenburger Tor von vorn

Reichstag

Reichstag mit halbwegs wehender Flagge

Fernsehturm

Den Nachmittag haben wir mit Leonie und Martin in den Gärten der Welt in Marzahn verbracht. Nicht berauschend, aber ganz schön.

Wasserspiele im orientalischen Garten

So viele Spatzen

Chinesischer Garten

Chinesischer Garten

Chinesischer Garten

Chinesischer Garten

Christlicher Garten

Christlicher Garten

Japanischer Garten

Koreanischer Garten

Koreanischer Garten

Koreanischer Garten

Koreanischer Garten

Koreanischer Garten

Den Absatz über die auf den üblichen Seiten gut bewerteten aber ausgesprochen enttäuschenden Sushi-Restaurants, die wir Donnerstag und Freitag probiert haben, spare ich mir. Das Daitokai im Europa Center, in dem wir Samstag zu Abend gegessen haben, ist jedenfalls ausgezeichnet.

Das wars mit Berlin. Der nächste Post, so er denn kommt, behandelt schon Norwegen.

1 Kommentar:

Tanja hat gesagt…

Ha, da warte ich hier ganz gespannt auf die ersten Fotos aus Norwegen und dann kriege ich Reisetips für Berlin. Tudy hat ja sicher schon erzählt, dass wir auch nach Berlin fahren, nachdem ihr wieder aus Norwegen zurück seit (Wochenende danach).
ImEx steht tatsächlich auch auf unserem Fahrplan, ich vergess jetzt einfach mal ganz schnell deine Bewertung, vielleicht gegällt es uns ja besser. Und was ein Glück, dass sich Tudy eh nicht zum Sushi essen zwingen lässt. ^^