Freitag, 15. August 2014

Regen, Regen und noch mehr Regen

Sonntag und Montag hat es geregnet. Eigentlich schon zu sehr, um vor die Tür zu gehen, definitiv zu sehr, um Wandern zu gehen. "In der Nähe" gibt es zwei alte Schlösser, die man besuchen kann, das Eilean Castle in Dornie und das Dunvegan Castle in Dunvegan. Für Sonntag haben wir uns auf den Weg nah Dornie gemacht, weil ja an eine Wanderung nicht zu denken war. Hier mal zwei Bilder zum Vergleich:
Mit Wasser.
Mit viel Wasser.
Von Schloss Eilean haben wir auch keine Bilder, denn außerhalb des Schlosses hat es durchgängig geregnet und innerhalb durfte man keine Fotos machen. Es sei verwiesen auf das Interweb. Montag hat es einfach weitergeregnet, also haben wir noch mal einen Tag Pause eingelegt.

Dienstag sollte das Wetter für ein paar Stunden halten. Sollte ... Jedenfalls haben wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Glenbrittle gemacht, um zum Loch Lagan aufzusteigen, einen Gebirgssee in den Cuillin Hills, der Gebirgslandschaft im Süden der Insel.
Die Fahrt nach Glenbrittle, wo der Track begann, war etwas nervig. Google Maps hat uns zunächst eine Route vorgegeben, die nicht die direkteste war. Wir haben geprüft, warum Maps das macht und - scheinbar - festgestellt, dass auf dem direkten Weg ein Gatter die allgemeine Zufahrt unterbindet. Also sind wir mal außenrum gefahren. Nach Carbost wurden die Anzeichen für Leben immer spärlicher, wir fuhren nochmal durch ein kleines Dorf, oder besser eine kleine Anhäufung weniger Häuser, dann ging es, zumindest nach Maps, planmäßig über einen Wander-Waldweg weiter. Ab hier hätte es sich gelohnt, einen Land Rover gemietet zu haben, denn die Pfützen und Löcher waren tückisch, da uneinsichtig mit Wasser gefüllt. Kurz nachdem wir das letzte Haus im Wald mit seinen knuddeligen Wachhund passiert hatten, stießen wir mittlerweile nicht mehr wirklich überrascht auf ein abgesperrtes Gatter. Toll. Top Arbeit, Google. Mit jedem Meter, den wir auf dem Waldweg zurücklegten, hat sich bei mir die Überzeugung gefestigt, dass diese Route nicht die normale Zufahrt nach Glenbrittle sein kann. Es gibt einen direkteren Weg und der soll laut Simons Landkarte auch besser ausgebaut sein. Auf der Landkarte ist am Ende Glenbrittles sogar ein Campingplatz eingezeichnet. Wie sollen denn bitte Campingwagen hier durch den Wald kommen?
Also gewendet und zurück, dem Hundchen Lebewohl gesagt, wieder hoch nach Carbost und an der Abzweigung, an der ich beim Hinweg gesagt hatte, hier auf keinen Fall rein, da kommen wir nicht durch, abgebogen. Und siehe da: Verkehr. Wohnwagen en masse. Asphaltierte Straße. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Weg: die Fairy Pools. Immer weiter. Kommen am Campingplatz mit Parkmöglichkeiten an. Ich hatte nicht mal gesehen, wo auf dem Weg etwas hätte abgesperrt sein können.
Das hier ist der falsche Weg, das hier der richtige.

Endlich angekommen gings dann im schnellen Lauf den Berg hinauf.



Rules of the Isle of Skye, Rule no. 1: There are sheep everywhere, no exceptions.
Der Bach im nächsten Bild führte so viel Wasser, dass wir an der kurz bevorstehenden Furt einen kleinen Schwenk nach links machen mussten. Einen großer Schritt über den dort engeren Bach und einen kleineren Sprung über ein Seitenärmchen später ging es weiter.




Kein besonders gutes Bild, nur um zu verdeutlichen wie weit wir gekommen waren.
Die Wolken hatten sich erst etwas weiter zurückgezogen, sodass man den Wasserfall, der wohl von Loch Lagan gespeist wird, erkennen konnte. Den letzten Aufstieg zum Loch haben wir nicht gemacht, da es immer noch fecht und klamm war und eine Kletterpartie zu bewältigen war. Ehe wirs uns versahen standen wir auch plötzlich mitten in den Wolken, die sich eben noch etwas zurückgezogen hatte. Wir sollten ... zurück. Und unsere Regencapes überschmeißen. Die bitter nötig waren. Erst waren es ein paar Tropfen, dann Regen, dann starker Regen, dann hat es geschüttet. Im Gegensatz zu unserem ersten Versuch beim Quiraing waren wir auch nicht kurz vor dem Auto, sondern fast schon am geplanten Wendepunkt der Strecke angekommen. Ich weiß nicht, wie lange wir zurück gebraucht haben, aber unter einer halben Stunde sicher nicht. Um es kurz zu machen: Wir sind nass geworden. Ob wir einfach nur aus dem Regen herausgelaufen sind oder es auch oben aufgehört hat, kann dahingestellt bleiben. Es wäre aber eben nicht unser Schottlandurlaub 2014, wenn nicht im Moment, in dem wir wieder auf dem Campingplatz ankamen, der letzte Tropfen gefallen wäre. Wenigstens hätte dieses mal eine halbe Stunde auch nicht viel bewirkt ...

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