Mittwoch, 6. August 2014

Oh Canada - A travel back in time to April 2014 - Part I

Es war einmal vor langer Zeit, da sind der Tudy und die Tanja nach Kanada geflogen, haben sich umgeschaut, sind wieder zurück gekommen und dann haben sie ganz vergessen davon zu erzählen. Hiermit wird sich dies ändern. Und es wird lang.


Hier bin ich also. Hallo. Zur feierlichen Wiederentdeckung des Blogs schreibe ich jetzt auch etwas. Erstmal muss ich sagen, dass das mit der hier stattfindenden Reiseberichterstattung aus Schottland eine sehr sehr gute Idee ist. Meine Neugier fühlt sich eindeutig befriedigt. Und wenn ihr weiter so schöne Fotos postet, werde ich wohl oder übel den ganzen Tag auf den Blog starren müssen.
Aber ich bin zu Hause und nicht in Schottland, deshalb bin ich ein bisschen traurig und habe Fernweh. Was hilft dagegen am besten? Von vergangenen Reisen zu berichten.

Tudy und ich haben im April einen kleinen Urlaub in Kanada gemacht. Das ganze kam zustande, da Tudy zu einer großen Konferenz nach Toronto eingeladen wurde, die kurz nach Ostern stattfand und damit mit Feier- und Brückentagen einen ganz guten (wenn auch relativ kurzen) Zeitrahmen bot. Na ja, für mich als arme FH Studentin lag es trotzdem schon mitten im Semester (deshalb der eher kurze Zeitrahmen).
Und das erklärt wohl auch, warum ich es nicht geschafft habe irgend jemandem den typischen 6 stündigen Tanja-Foto-und-Reisebericht zu halten. Was vielleicht auch besser ist. Ich glaube während eben so einem Anlass nach unserer Irlandrundreise sind uns tatsächlich Leute auf dem Sofa eingeschlafen. Aber ich mag Reiseberichte! Und hier ist ein Blog. Und ich hab Ferien. Also nichts wie los. Und wenn ich fertig bin, druck ich's aus und schick es meinen Omas per Post. :)


Die Hinreise (Di, 15.04 & Mi, 16.04.)

Jede gute Reisegeschichte beginnt mit einer traumatischen Hinreise, so auch diese.

Unsere Ziele hießen Montréal und Toronto. Interessanter Weise ist die Verbindung Paris-Montréal deutlich billiger als über Frankfurt und da Paris ja nur 2,5 Stunden Zugfahrt von Lautern entfernt ist und Spartickets auch nur 29€ kosten, war der Entschluss gefasst über Paris zu fliegen. (Kleiner Tip, falls das jemand auch mal ausprobieren will, die DB und die französische SNCF verkaufen in ihren geteilten Zügen - zb der TGV/ICE - die selben Tickets, bei der französische Bahn sind sie aber häufig billiger.)

Leider ging dann unser Flug zu früh für den ersten Zug und wir mussten am abend vorher hin und im Hotel übernachten, außerdem wurde grad in dieser Woche die RER-Linie, die einen von der Stadt zum Flughafen bringt wegen Gleisrenovierung über nacht gesperrt und der Pariser Nahverkehrsbetrieb hat es natürlich nicht geschafft einen angemessenen Busersatzsverkehr zu basteln in dem auch Menschen mit Reisegepäck Platz haben (lustig, hm, das zum Flughafen hauptsächlich Menschen mit Reisegepäck unterwegs sind?).

Der Hinflug war dann erstmal relativ ereignislos. Mir war sooooo langweilig, obwohl ich natürlich tausend Sachen hätte tun können - nur nicht aus dem Fenster gucken :( . Bis zum Zwischenstop in Québec. Ja, Zwischenstop. Und damit meine ich nicht Umsteigen. Der Mittwochs-Flug von Air Transat nach Montréal hält in Québec, da steigen dann die meisten Leute aus und danach geht's weiter, ein sehr lustiges Konzept.
Leider bedeutet das doppelt so oft Starten und Landen. Und dass habe ich leider im Voraus nicht so bedacht. Auch nicht dass Québec quasi eine Küstenstadt ist und die dafür bekannt sind, ordentlich Wind zu haben.
Mein schlimmster Flug bisher war eine windige Landung in Dublin im Januar, aber die ging wenigstens schnell. Aber das Geschaukel über Québec war eine halbe Ewigkeit. Und kein Fenster neben mir, das macht es nämlich meistens besser, wenn ich weit gucken kann. Aber ich hab die Tüte nicht gebraucht! Es war allerdings sehr knapp, da haben anscheinend auch die Reisetabletten nicht mehr genug geholfen (und ich befürchte, ich hab grad diese ein bisschen zu spät genommen).

Sehr lustig war allerdings die erste Sichtung von kanadischem Land, durch das unendlich weit entfernte Fenster (wir saßen im Mittelblock). So weiß da draußen, sollten das noch überall Wolken sein? Aber wir waren doch schon so tief, dass konnte doch gar nicht sein. War es auch nicht, es war Schnee auf dem Boden.
Okay, es ist Kanada und es war April, das ist nicht Sommer, aber frischer Schnee!?! Der letzte Winter war dort wirklich extrem außergewöhnlich lang und hart gewesen und wir kamen grad aus einem, der schon im Februar mit über 20° geendet hatte.
Eine kleine Illustration, wie Wolken über Quebec aussehen und wie nicht. 


Der restliche Hops rüber nach Montréal war dann nicht mehr dramatisch. Mit der doppelten Ladung Tabletten intus, einen frisch ergatterten Fensterplatz (weil ja 90% der Passagiere in Québec ausgestiegen waren) konnte ich den schönen konstanten, ruhigen und überhaupt nicht windigen Sinkflug einmal über die Stadt fast schon genießen.
Die Lehre daraus: Nie mehr Mittwochs über Québec fliegen. Nur noch in Städten ganz weit weg von der Küste landen. Und im Zweifelsfall ruhig mal mehr und früher als man denkt die Reisetabletten nehmen.

Da waren wir also mit den Füßen auf kanadisch Boden. Im Flughafen ist sonst nichts mehr spannendes passiert, deshalb werde ich hier einen Schnitt machen und das nächste Mal mit dem richtigen Urlaub beginnen. Hey, ich bin schon echt weit gekommen!

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