Dienstag, 5. August 2014

Die erste Niederlage

The mightiest of warriors prepares for ballet.
Wir waren zu früh. Und hätten es wissen müssen. Wir haben (oder zumindest einer von uns hat *hust*) entweder am Vorabend oder sogar morgens noch nach der Wettervorhersage für Flodigarry geschaut. Auf dem Weg zum Startparkplatz hat es zeitweise ordentlich geregnet, beim Aussteigen noch genieselt. Und wir wollten es unbedingt wissen. Klar gehn wir los! Die paar Tropfen halten wir schon aus! COME AT US WEATHER GOD!!!

Keine zehn Minuten haben wir geschafft. Der Wind hat uns eine Mischung aus Nieselregen, Nebel und aufgewirbeltem Wasser mit derartiger Brutalität ins Gesicht geschleudert, dass man Tropfen nicht mehr von unseren Schamestränen unterscheiden konnte. ARE YOU NOT ENTERTAINED? IS THIS NOT WHY YOU'RE HERE?! lautete die Antwort des Himmels, als er unseren Fehdehandschuh nicht nur aufnahm, sondern gleich in tausend Fetzen riss. Als wäre das der Schmach nicht genug, hat es, als wir wieder unten am Loch nahe dem Parkplatzes ankamen, praktisch zu wehen aufgehört. Die beim Anstieg noch wilde See hatte sich nahezu beruhigt.
Von Farnen gesäumt verläuft der Pfad von Flodigarry zum Quiraing.
Eingenässt mussten wir auf dem Rückweg mit ansehen, wie der Regen nachließ und der Himmel fast schon aufklarte. Und mir fiel auch wieder ein, dass es an diesem Montag zwar am späten Vormittag nochmal regnen, nachmittags aber zumindest von oben her trocken sein sollte. Was man nicht im Kopf hat, hat man in unserem Fall in der Kleidung: das Wetter nämlich.

Im Cottage angekommen machten wir uns daran, die D&D-Charaktere fertigzustellen, damit wir uns anschließend gleich ins Abenteuer in Artena stürzen konnten. Wir mussten das Spielen mehrfach unterbrechen, um uns nachdrücklich und vehement über das immer besser werdende Wetter auszulassen. Es kam sogar die Sonne raus! Unverschämt! "Wären wir bloß eine halbe Stunde später losgelaufen ..." wurde zum Mantra des Tages. Aber im Ernst: Wären wir eine halbe Stunde später losgelaufen, hätten wir wahrscheinlich keinen Tropfen mehr abgekriegt.

Nachdem wir im Spiel gegen Abend den Propheten schlussendlich in den Berg befördert hatten, drängte es uns auch out-of-game zumindest zu einem kleinen, abschließenden, mit dem Wettergott versöhnenden Spaziergang nach draußen. Wie sich leicht erkennen lässt, waren wir widerwillig angetan. Echt jetzt ... eine halbe Stunde ...

Simon und Sebb beraten, wie sie an den Schafen vorbeikommen.

Die Ridge mit Schafen.

Die Ridge mit Schafen weiter im Vordergrund.

Die Ridge mit Holz.





Cue Gladiator Main Theme.

Only the Dash is missing.

Die Ridge hatten wir schon lange nicht mehr.

Die wahrscheinlich malerischst positionierte Telefonzelle der Welt.

Simon weigert sich, den blauen Himmel anzuerkennen und blickt gespannt nach morgen.

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