Wie ihr vielleicht nicht alle wisst, bin ich mit dem Schiffchen von Kiel nach Oslo gefahren (nach Kiel hatte ich praktischerweise ein Privattaxi, da meine Mutter die Gelegenheit genutzt hat um dort eine Freundin zu besuchen).
Die Fähre nach Oslo ist eine Art Mini-Kreuzfahrtschiff, d.h. dort gibt es ein paar Restaurants und Geschäfte, abends ein kurzes Showprogramm, sogar ein kleines "Aqualand" zum baden, was allerdings für die Größe etwas überteuert ist, und jeder hat eine Übernachtungskabine. War prinzipiell ganz spaßig, aber 20 Stunden allein auf dem Schiff rumzuhängen wird irgendwann doch etwas langweilig (selbst wenn man einige Stunden davon schläft).
Was allerdings wirklich schön ist, ist die Aussicht auf dem letzten Stückchen Fahrstrecke, nämlich die Einfahrt in

Weniger idyllisch ging es dann auf dem Weg zum Wohnheim weiter. Da ich geschätzte 10 Tonnen Gepäck mitgenommen habe, war wirklich jeder Schritt zu viel.
Der Weg mit Bus und Bahn zum Wohnheim war deshalb eine wirkliche Tortur (besonders, weil ich, eigentlich fast am Ziel angekommen, nochmal ein ganzes Stück in die falsche Richtung losgelaufen bin). Aber ich habe es letztendlich geschafft die Rezeption zu finden und durfte dort zum ersten mal in Norwegen eine Nummer ziehen (Das Nummernziehen ist hier scheinbar recht verbreitet überall wo man auf irgendetwas wartet. Das erspart es einem, sich in Warteschlangen die Beine in den Bauch zu stehen).
Da ich mir mehrere Zimmer anschauen durfte, weiß ich auch, dass ich es hier ganz gut getroffen habe. Das heißt, die Zimmer sind im Wesentlichen gleich, aber ich habe einen Badezimmerpartner und 6 Leute mit denen ich mir die Küche teile. Von den anderen beiden Badezimmern, die ich gesehen habe, roch eines so, als wäre es der Raucheraum des Flurs und das zweite sah wirklich nicht aus, als würde man dort sauberer hinausgehen als man hinein kommt. Mein Bad dagegen ist sauber und ordentlich und mein Mitbewohner wirkt auch sehr nett (wobei ich mich nur recht kurz mit ihm unterhalten habe). Auch die beiden anderen Jungs von meine Flur, die ich bisher kennen gelernt habe (die anderen sind wohl noch nicht da, denn die Vorlesungen starten erst nächste Woche), waren absolut freundlich. Ich denke also, dass ich mit dem Zimmer wirklich Glück gehabt habe. Auch die Küche ist erstaunlich ordentlich (7 Leute nutzen eine Küche und keine professionelle Reinigungskraft, die für Ordnung sorgt...), wobei das auch daran liegen kann, dass so wenige Leute da sind.
Ein weiterer Vorteil an der Küche ist, dass frühere Studentengenerationen dort jede Menge Kücheneinrichtung stehen lassen haben (denn Dinge wie ein Wasserkocher oder Geschirr sollten laut Beschreibung nicht zur Verfügung stehen).
Da ich hinreichend geschafft von der Reise war, habe ich außer einer kleinen Shoppingtour (na ja, Shoppingtour ist etwas viel gesagt, ich habe mir eine Handykarte und ein Buch gekauft :)) am ersten Tag noch nicht viel gemacht.
Der zweite Tag war dafür umso aufregender, denn an diesem Tag habe ich mich bei der Polizei hier regstriert. Das hieß früh aufstehen (wer als erster da ist muss weniger warten) und in die Stadt fahren, wo ich allerdings auf halber Fahrt bemerkt habe, dass ich meinen Pass nicht mitgenommen hatte (wobei sich hinterher herausgestellt hat, dass auch der Perso genügt hätte...). Jedenfalls bin ich deshalb noch einmal zurückgefahren und habe dadurch meinen Frühaufstehenbonus verloren und eine viel zu hohe Nummer gezogen, die dafür gesorgt hat, dass ich ca 5 Stunden warten durfte. Dabei habe ich mich auch nicht wirklich getraut allzu weit weg von der Polizei zu laufen (ich will ja schließlich nicht weg sein, wenn meine Nummer aufgerufen wird). Doch als ich dann endlich dran war, hat es kaum eine Minute gedauert bis ich fertig war (wäre das bei allen so schnell gegangen, hätte ich vielleicht eine halbe Stunde warten müssen).
Zum Glück war der Tag aber noch jung genug um einen kleinen Abstecher zur Uni (dort war noch ein Welcome-Package abzuholen) und meinen ersten Ausflug zu IKEA (allein schon wegen des billigen Essens dort werden sicher noch weitere folgen) zu machen. Oslo hat sogar 2 IKEAs und diese werden aus der Innenstadt mit Gratisbussen angefahren. Dass ich unbedingt zu IKEA musste hatte einige Gründe, aber der wichtigste war, dass meine Heizung es nicht geschafft hat, mein Zimmer auf mehr als 14 Grad zu bringen, da durch die Fenster ziemlich viel eiskalte Luft hineinströmt (man sollte meinen hier müssten die Leute wissen, dass es schlau ist, gut zu isolieren, aber das scheint nicht der Fall zu sein). Meine schönen neuen IKEA-Vorhänge haben da sehr geholfen (derzeit ca 19 Grad). Auch mein Zimmer wollte ich etwas wohnlicher gestalten, da nur Bett, Tisch und Regal doch etwas wenig Einrichtung sind.
Um Euch nicht mit zu langen Texten abzuschrecken, höre ich jetzt auch am Ende von Tag 2 auf und fahre später mit meinen Erzählungen fort.
2 Kommentare:
7 für eine Küche und 2 für ein Bad? Ich bin nachträglich ausdrücklich neidisch!
ja ne Küche hätte ich auch gerne gehabt. :)
ciao,
Tudy.
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