Oh es war kalt, oh es war windig und oh es hat geregnet!
Die Fotos dürfen euch nicht täuschen, die wurden in den wenigen sonnigen Momenten aufgenommen (denn bei Regen macht man ja keine Bilder...). Und es ist unglaublich, wie schnell das Wetter hier in Florenz von Sonnenschein zu Schneeregen und Hagel wechselt –ja, das war am Ostermontag der Fall.
Aber der Reihe nach.
Dieses Wochenende hatte ich Besuch von Silke und Ingo, die beide bei mir geschlafen haben. Von meinem Vermieter habe ich sogar noch Matratzen bekommen – echt lieb von ihm. Als die beiden nach Stau vor Florenz (30km = ca. 2h) endlich angekommen waren, ging es natürlich sofort los zu einer gemeinsamen Stadttour mit geschätzten einer halben Million weiterer Touristen. Es war auch meine erste Tour bei Sonnenschein, und das obwohl von der Nacht die Gipfel der Berge drumherum noch mit Schnee bedeckt waren. Dementsprechend musste auch ich noch ein paar Bilder schießen.
@Knut und Phil: Es gibt hier grad eine China/Buddhismus-Ausstellung.
Florentiner Parkgewohnheiten – Beide Bilder sind auf einer Brücke entstanden und die „Parklücke“ auf dem unteren Bild befindet sich zwischen den beiden Fahrspuren. Falls sie nicht gerade besetzt ist, wird sie zum wenden genutzt ;-)
Pferde vor dem Dom – Die Heusäcke werden bei der Weiterfahrt an die Kutsche gehängt und mitgenommen.
Blick von der Piazzale Michelangelo – jetzt auch mal bei Tageslicht.
Am nächsten Tag war Pisa und das Meer an der Reihe. Losgefahren sind wir bei Sonnenschein, auf der Autobahn wurden dann Windwarnungen angezeigt, angekommen sind wir bei wolkenbedecktem Himmel, am Dom auf der Piazza dei Miracoli (nein, dass ist kein Platz zu Ehre der Spaghetti) hat es dann geregnet –juchuuuu!
Der Dom ist innen sehr beeindrucken, nur etwas dunkel. Das hat aber vielleicht auch daran gelegen, dass es auch draußen schon recht dunkel war.
Gut essen kann man in Pisa auch. Der Reiseführer hatte uns auf ein nettes kleines Restaurant aufmerksam gemacht, dass man ansonsten garantiert übersehen hätte. Wir haben dort eine neue Nudelvariation kennen gelernt: Maltagliati – wörtlich „Schlechtgeschnittene“. Sind einfach kleine Nudelplättchen, sieht aber sehr gut aus.
Nachdem wir dank Tomtom nicht auf den undurchschaubaren Schilderwald achten mussten (ich dachte in Deutschland gäbe es viele Schilder) kamen wir in Viareggio am Meer an.
Am Strand waren wir zwar komplett alleine, wir hatten aber trotzdem viel Spaß. Meine Hose war am Ende zu dreiviertel nass (ich bin immer noch verwundert, dass ich bei der Kälte nicht krank geworden bin),
Ingos Schuhe sind gerade so noch mal davon gekommen und nicht vom Meer weg geschwämmt worden (dort, wo die Einkerbung ist und wo die Fußspuren hinführen, haben sie vor zwei Sekunden noch gestanden),
und ich habe wohlbehalten die Mündung des reißenden Flusses durchqueren können. So nass wie ich war, hätte ich auch schwimmen gehen können.
Jedenfalls freue ich mich schon riesig auf besseres Wetter – der Strand ist wunderschön und nur eineinhalb Stunden mit dem Zug entfernt *freu*.
Nach einem entspannten, wenn auch sehr nassen Abend in der Altstadt sind wir wohlverdient ins Bett gefallen.
Ratespiel: Wer hat wo gesessen??
Der nächste Tag war der Tag der Tastings!
Alles fing auf dem Markt in der Innenstadt (Mercato Centrale) an, nachdem über den nach den Regen gut gefüllten Arno spaziert waren. Der Markt ist in einer riesigen Halle, in der man Fisch, ganz ganz viel Fleisch, Käse, ganz ganz viel Obst und Gemüse, pasta fresca (Nudel, die noch weich sind und bei deren Produktion man zuschauen kann) und eben auch Essig und Öl kaufen kann. Und letzteres hatte mein Bruder vor.
Womit wir nicht gerechnet hatten, war allerdings, dass wir eine regelrechte Öl- und Essigprobe geboten bekommen würden! Los gings mit den Ölen tropfenweise auf einem Löffelchen, weiter gings mit den verschiedenen Balsamico bzw. Essigsorten auf einem Löffelchen. Sehr interessant, auch wenn ich euch weiterhin nicht empfehlen würde Öl pur zu probieren!
Das Interessante ist, dass wir insgesamt nur zwei verschiedene Essigsorten probiert haben, dafür aber fünf verschiedene Altersstufen! Der jüngste war fünf Jahre alt, weiter ging es mit zehn, dann mit fünfzehn Jahren (ja, man schmeckt und sieht wirklich den Unterschied) und schließlich kamen wir bei 100 Jahren an. Das ist dann Balsamico, der nicht mehr für Salat und Mozzarella gebraucht wird, sondern zu Süßspeisen wie Panna Cotta serviert wird. Sehr lecker kann ich da nur sagen, allerdings auch sehr kostspielig. Ein kleines (!) FläschCHEN kostet 65 Euro!
Ansonsten ist der Markt gar nicht teurer als ein Supermarkt, allerdings ist mein Gefühl, dass alles viel frischer ist – ich habe noch nie so knackige Paprika gegessen!
Am Nachmittag sind wir ins Chianti Gebiet gefahren:
San Gimignano, die Stadt mit 7000 Einwohnern, die im Mittelalter mal über 70 Türme besaß.
Siena, die Stadt IN der jedes Jahr ein spektakuläres Pferderennen um diesen Platz herum ausgetragen wird.
Zwischendurch gab es natürlich noch ein Öl-Tasting (diesmal wurde aber Brot in das Öl getunkt, was schon eher z empfehlen ist) und zwei Zwischenstops auf Weingütern, auf denen wir Chianti und Vernaccia (das ist der typische Wein von San Gimignano) erworben haben.
In Siena kann man bestimmt auch gut essen, aber nicht vor halb acht. Da wir aber schon um halb sieben Hunger hatten, war das ein echtes Problem. Schließlich mussten wir uns doch in eine Touri-Pizzeria bequemen, in der ein Espresso 3 Euro gekostet hat. Nur zum Vergleich: Am nächsten Tag in Florenz drei Minuten zu Fuß vom Dom entfernt gab es DREI viel bessere CAPPUCCINI für insgesamt 3 Euro 30. Ein normalen Espressopreis ist 80 Cent...
Einen gemütlichen Ausklang hatten wir in meiner Wohnung bei einer Flasche Martini – der Wein muss ja, nachdem er in die Schweiz importiert, dann aus der Schweiz exportiert und nach Deutschland importiert wurde, noch Rheinland-Pfalz erreichen...
Eigentlich war für den Sonntag noch ein Ausflug zu den Cinque Terre (fünf idyllische Dörfer auf Felsen am Meer) geplant, der aller wörtlich ins Wasser fiel. Als Ausweichprogramm schauten wir uns ein sehr interessantes Fotomuseum an – vielleicht hat Florenz so viel Museen, damit die Leute auch bei dem ganzen Regen immer was zu tun haben...
Kurz notiert:
Wieder eins meiner Lieblingsautos.
Die Lilie, das Zeichen von Florenz (in Blumen vor dem Palazzo Vecchio).
Ein schöner Baum.
Schneeregen und Hagel am Ostermontag bei uns im Garten.
Liebe Grüße bei schon besserem Wetter aus Florenz.
Carolin
2 Kommentare:
H!,
wie schaffst du es immer, dass unter deinen Posts so viel SPAM kommentiert wird? das ist ja richtig Arbeit für mich ;)
Trotzdem fleißig weiterschreiben!
ciao,
Tudy.
PS: Foto 463 gefällt mir sehr gut... hast viel von mir gelernt :P
hups - foto 463 wird ausgebessert ;-)
(ich hab mich schon gewundert, woher du die nummer hast und wieso du das bild so spannend findest..)
der spam kommt nur von der popolärität (oder so ähnlich ;-) )
lg
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