Dienstag, 18. November 2008

Rennes - La fin de la torture...

Endlich! Endlich! Endlich!

Das Warten hat ein Ende, die seelische Grausamkeit auch. Ich bin wieder stolzer Besitzer eines Laptops. Eines funktionierenden Laptops, meine ich...
Nachdem ich mich eine Woche lang der psychischen Folter der Internetlosigkeit unterziehen musste, quälte mich dann am Wochenende noch DHL. Mein Vater gab das Paket mit dem Laptop (ich kaufe ja sicher keinen Laptop in Frankreich! Habt ihr mal französische Tastaturen gesehen? Man muss Shift drücken, um einen Punkt schreiben zu können!) am Freitag auf und bei DHL versicherte man ihm, das Paket komme Samstag vormittag an, man würde mich anrufen.

Ha. Das war natürlich viel zu schön um wahr zu sein. Wobei das sicherlich sogar geklappt hätte - wenn die DHL-Station in Rennes samstags überhaupt auf wäre. War sie aber nicht. Also: Warten auf Godot...äh... Montag.

Am Montag dann stand ich pervers früh auf, um pünktlich um 8 Uhr waschen zu können, damit ich damit möglichst fertig wäre, bevor DHL anruft. Kein Problem, keiner hat in der Zeit angerufen. Danach auch nicht. Um kurz vor 11 sagt mit die Paketverfolgung, das Paket sei um 6 Uhr aus Nantes weg (mit dem Auto 2-3 h von Rennes) und um 9 Uhr in Nantes(!) angekommen. Aha. DHL fährt Pakete spazieren. Einmal im Kreis. Für 3 Stunden. Trotzdem noch keine Panik. Das Online-System spinnt sicher nur (Es fanden sich noch andere solcher Einträge. Mein Laptop ist zweimal von Leipzig aus losgeflogen).
Nach dem Mittagessen gingen wir in die Stadt, um beim Büro Internationale Angelegenheiten der Uni Rennes mal nachzufragen, warum unser originales Learning Agreement nie zurück an die Uni Kaiserslautern geschickt wurde. Die hatten natürlich noch zu. Hätte man sich ja denken können, in Frankreich.

In dem Moment ruft mich mein Vater an und teilt mir mit, dass im Internet stünde, das Paket wäre zur Abholung bereit. Heimgefahren, Rechner an, nachgeschaut: Die Paketverfolgung behauptet, das Paket stünde IN NANTES zur Abholung bereit! Leichte Panik. Aus dem Vorfall mit dem Büro für Internationales schlau geworden, fahren wir erst nach 14 Uhr zur DHL-Station (in Rennes) - und es ist tatsächlich offen! Ich muss zwar ne Minute lang klingeln, bis mir jemand aufmacht und 5 Minuten warten, dass überhaupt jemand kommt, der sich um mich kümmert - aber mein Laptop ist wirklich da! Die nun einsetzende Erleichterung ist mit Worten kaum zu beschreiben. Am Abend verbringe ich grässliche 30 Minuten mit dem vorinstallierten Windows Vista, um mir ein ordentliches Betriebssystem runterzuladen, danach ist die Welt wieder in Ordnung...

Nach dem ganzen Geschwafel über Computer, auch noch ein paar kulturelle Erfahrungen: Franzosen schreiben furchtbar ordentlich mit. Wenn man in einer Vorlesung irgendeinem Franzosen über die Schulter schaut (egal wem!), sieht man stets bunte Überschriften, eingerahmte und mit dem Lineal erstellte Zeichnungen... nur wir Deutschen schmieren wieder einfach alles hin...
Das schlimmste ist: Die machen das auch in den Klausuren! Als ich vorletzten Freitag nach der Controle continu mit der Klausur fertig war und mich umsah, fiel mir auf, dass die Franzosen ihre Ergebnisse alle bunt eingerahmt hatten, dito die Aufgaben-Nummerierung... hoffentlich kriege ich keine Formpunkte abgezogen oder muss zur Strafe für mein unverschämtes Geschmier in der Ecke stehn...

So, jetzt muss ich aufhören zu schreiben und weiter meinen unglaublich tollen neuen Rechner ausprobieren. Und vielleicht ein bisschen was für die Uni tun. Später.

P.S.: Die im Büro für Internationales wussten auch nciht, wo unsere Papiere sind, wollen sich aber drum kümmern... mit etwas Pech sind sie noch im Büro der Internationalen-Verantwortlichen am Campus Beaulieu, die aber natürlich grade in Mutterschaftsurlaub ist...

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