Dienstag, 22. April 2008

Alle Wege führen nach Rom - und das mit Grund...


Also Rom ist echt ’ne tolle Stadt! Ich kannte ja schon Berlin und Paris in vergleichbarer Größe – aber keine der beiden Städte hat mich so beeindruckt wie Rom. Am meisten fasziniert mich, wie viel Platz überall vorhanden ist und wie viel Grün man findet! Es gibt auch keine Hochhäuser im Zentrum und deshalb hatte ich kaum das Gefühl in einer Großstadt zu sein – mit dem klitzekleinen Unterschied, dass das Zentrum einfach nicht aufgehört hat, egal wie weit wir gelaufen sind...

Unterwegs waren wir zu fünft.


Von links nach rechts: Steffi, Andrea, Janina, hab ich vergessen und Coco.

Los ging es am Samstag früh, sehr früh um 6:45 mit dem Zug (ich war allerdings schon um 6:13 am Bahnhof um die Tickets zu kaufen). Von italienischen Zügen habe ich bisher nur Gutes mitbekommen, auch diesmal hatten wir ein nettes Abteil für uns und der Zug fuhr pünktlich ab, was Coco und Andrea beinahe zum Verhängnis geworden wäre! ;-)


Gefrühstückt wurde mit Cornetto alla Crema bzw. Cornetto alla Cioccolata,


im Tunnel haben wir dann beinahe einen Hörsturz erlitten als ein Zug entgegenkam – es war viel viel schlimmer als auf einen Berg mit dem Auto hochzufahren,

doch schließlich kamen wir nach vier Stunden und vier Cornetti wohlbehalten bei „Oma Termini“ an! Im Zug war ich als Strukturwissenschaftlerin dann auch endlich dazu gekommen ein Programm für Rom zusammenzustellen und überhaupt herauszufinden, wo die Sehenswürdigkeiten in der Stadt verteilt liegen...


Motiviert machten wir uns über die Piazza della Repubblica (ich glaube einen Platz mit diesem Namen gibt es in jeder Stadt),


durch die Via Nazionale (auch die gibt es überall) bei den Deutschen vorbei, auf den Weg zum Forum Romanum.

Schon hier war ich überrascht wie viel Grün es in der Stadt gibt,


manche vesuchen es zu verstecken,

andere trauen sich diese südländische Pracht zur Schau zu stellen.

Der Weg dauerte aber länger als gedacht,


denn bei dem Denkmal für den unbekannten Soldaten und Vittorio Emmanule haben wir für 200m mehr als eineinhalb Stunden gebraucht. Das Denkmal ist sehr beeindruckend, die Proportionen kommen auf dem Bild gar nicht rüber. Versucht mal mit dem weißen kleinen Bus im Hintergrund zu vergleichen...
Die Römer bezeichnen es übrigens als den schönsten Fleck Roms, denn oben auf dem Denkmal sieht man es eben nicht...

Nach einem kleinen Rundflug über die grünen Dächer Roms hatte ich es endlich geschafft mich etwas in der Stadt zu orientieren.


Hier der Blick auf San Pietro und den Vatikan,


hier der Blick auf das Colosseum.

Und: Falls ihr euch für eine Heirat in einer süßen Kirche interessiert, an deren Ausgang man den wundervollen Blick auf das riesige weiße Denkmal und auf das Colosseum hat – extra dafür wurde eine Spechstunde eingerichtet, montags bis donnerstags von 17 bis 19 Uhr.


Nach einer kleinen Picknickpause (PP), in der sich Janina endlich zu ihrer Brustbeutelschwangerschaft bekannte

und in der natürlich auch das berüchtigte Cornetto alla Crema nicht fehlen durfte, machten wir uns auf zum Forum Romanum.

Eine sehr beeindruckende Ruinenlandschaft – allerdings möchte ich niemals mit Inline Skates auf römischen Straßen unterwegs sein!

Genau genommen ist das Forum zusammen mit dem Palatino Hügel ein riesiger und wunderschöner grüner Park inmitten Roms, vielleicht sogar mein Lieblingsplatz.

Nach einem Fotoshooting à la Venus (bei dem bedauerlicherweise Andreas Kamera durch einen Sturz vom Statuensockel den Geist, eher gesagt den Zoom aufgegeben hat),

sind wir zwischen Orangenbäumen

durch den Park

zwischen Blumen hindurch (ja, der Satz ist auch irgendwann zu Ende)

zu dem Denkmal meiner angetrauten Statue flaniert. Er ist zwar etwas hart, an den wohlgeformten Armen kann man sich aber bestens festhalten...

Nach weiteren Fotoshootings in den Ruinen des Palatinato

und nach einem Besuch bei drei Engel für Charlie

kamen wir am Colosseum an.

Hier haben früher bis zu 45000 Menschen Platz gefunden (ja, genauso viele wie im Lauter Fußballstadion!) und die längsten Spectocli, wie der Italiener sagt, wurden über mehr als 100 Tage hinweg gefeiert (ja ;-) da kriegt ihr große Augen!). Daran waren mehr als 9000 Tiere und mehr als 5000 Gladiatoren beteiligt. Über die Überlebensquoten wollte ich mich nicht weiter informieren...

In dieser Schlange haben wir dank Kombitickets, die wir beim Eintritt ins Forum Romanum erworben haben, nicht gewartet, sondern sind gleich VIPmäßig vorbei marschiert.

[Hier ein Einschub zum Preisvergleich Florenz Rom: Da ich Florenz ja kenne, hatte ich damit gerechnet in Rom ein Vermögen für Eintrittsgelder auszugeben, denn in Florenz muss man für alles, wirklich alles außer dem Dom und kleinen Kirchen zahlen.

Weit gefehlt! In Rom sind grundsätzlich alle Kirchen umsonst, Parks und Gärten sind in der Regel frei zugänglich und sogar manche Ausstellungen (wie die im Denkmal für Vittorio Emmanuele, dieser große weiße Klotz) sind kostenlos.

Für das Kolosseum mit dem Forum Romanum und dem Palatinato zusammen zahlt man allerdings elf Euro, was für florentinische Verhältnisse und in Anbetracht der Größe der Anlage immer noch günstig ist. EU-Bürger unter 25 oder über 65 sogar nur sechs fünzig. Ende des Einschubs.]

Das Colosseum ist wirklich sehenswert,

und, wenn man nicht gerade von Gladiatoren überrascht wird, bedenkenlos zu betreten – denn seit 2006 (darauf wird eigens hingewiesen) gibt es dort auch Toiletten!

An einem weiteren grünen Platz vorbei ging es zu einer ehemaligen Rennbahn, die heutzutage von Joggern und Sonnenanbetern genutzt wird, zu einer weiteren Picknickpause,


in der Mama Coco uns Äpfel geschält hat.

(Sie hat nicht nur ein Messer, sondern auch Löffel für uns alle dabei gehabt - herzlichen Dank ;-) )

So kamen wir schließlich am Tevere an, der auf beiden Seiten von Platanen gesäumt ist.

Auf der Insel kam man Titanic spielen.

Über eine Brücke sind wir gegen abend in das Studentenviertel Trastevere spaziert - ich habe über einen Tag gebraucht um zu verstehen, dass das einfach nur jenseits des Tiber heißt. ;-)

Hier gibt es wunderschöne kleine Gassen, viele Cafès und Bars, viele junge Leute

und natürlich immens gutes Eis. (der kleinste Becher kostet hier eins dreißig und nicht wie sonst teilweise in der Stadt drei Euro), Waffeln werden aus hygienischen Gründen nicht verkauft.

Aber: Es gibt dort ein Dolce, das ich in Florenz als Belgische Waffeln kennen gelernt habe. Das sind Haselnusswaffeln mit einer Karamellcreme dazwischen und sie sind unglaublich lecker. Falls ihr sie irgendwo seht, müsst ihr sie unbedingt probieren und mir welche mitbringen!

An diesem Platz im Trastevere haben wir dann (natürlich vor UND nach dem Eis) eine nette Pizzeria gefunden.

So eine riesige Pizza habe ich noch nie gesehen geschweige denn gegessen! Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen soll zu essen, sie hat an jeder „Seite“ (haha) über den Teller hinausgehangen und es hat schon einiger handwerklicher Fähigkeiten bedorfen (?) um gut gesättigt wieder aus der Pizzeria hinauszurollen...

Nach einem anstrengenden Tag haben wir uns ein bisschen am Tevere erholt,

sind mit dem Bus – nein, nicht mit dem nach Argentinien – zurück zur Oma Termini gefahren und sind müde in unser Hostelbett im fünften (!) Stock geklettert– ich hatte doch noch Muskelkater vom Training am Tag davor und der Aufzug war nur für drei Personen gedacht, schnief...

Ein bezaubernder Tag in einer wunderschönen Stadt bei strahlendem Sonnenschein!

So, genug geschrieben. Vom zweiten Tag erzähle ich ein andermal. Hier noch ein paar kurze Notizen:

Rom ist eine saubere Stadt.

Carolina Magna.

Wechselspiel der Zeitalter.

???

Tribut an Florenz am Forum Romanum.

Ich will eine Dachterasse.


Grüße aus dem sonnigen Italien!

Carolin

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