Donnerstag, 14. Februar 2008

Auf ein Bier in Monte Negro

H!,

Raul und ich waren Kathrin in Brno besuchen. Das liegt in Tschechien, warum schreibe ich in der Überschrift also was über Monte Negro? Eins nach dem anderem :)
Am Donnerstag abend haben Raul und ich uns auf die Socken gemacht und sind zum Hauptbahnhof Kaiserslautern, um von dort zum Hauptbahnhof Mannheim, von dort mit dem Nachtzug zum Hauptbahnhof Prag, von dort zum Hauptbahnhof Brno, zu fahren. Dabei ist mir dann gleich im ersten dieser vielen Züge aufgefallen, dass ich folgende Sachen eingepackt habe:
- Eine Decke,
- Meine Unisachen,
- Ein Buch,
- Meinen Kulturbeutel,
- Kaugummis,
- MP3-Player plus zwei Batterien,
- Handy-Aufladeteil,
- Eine Flasche Wein,
- Eine halbe Pizza.

und folgende Dinge nicht eingepackt habe:
- Kleidung für drei Tage.
Mist.
In Mannheim ging es dann in den Nachtzug. Wir haben uns normale Plätze gekauft, die gibt es dort in chilligen 6er-Kabinen. Da wir nur zu zweit in unserer Kabine waren, hatten wir damit quasi zwei Betten und konnten richtig bequem durchpennen, superlässig. In Mannheim einschlafen in Prag aufstehen. In Prag sind wir dann in einen Zug eingestiegen, der mehr Space-Shuttle bzw. Flugzeug war als ein Zug. Die Türen haben sich mit einem zufriedenem Zischen geöffnet (ja genau, wie in Raumschiff E.), wenn man sich davorgestellt hat. Es sind Flug... äh... Zugbegleiter mit kleinen Wägelchen durchgelaufen usw. Was dem ganzem die Illusion geraubt hatte war eigentlich nur, dass wir rückwärts im Zug saßen und, dass der verkaufte Kram nicht Duty-Free war. Schließlich sind wir in Brno angekommen. Ich kann im Vorfeld schonmal sagen: Schöne Stadt.
Kathrin hat uns dann direkt abgeholt und wir sind mit der Straßenbahn in ihr Wohnheim gefahren.




Straßenbahnen sind gut. Vor allem wenn die Stadt sowieso nicht besonders groß ist, bedeutet dies nämlich, dass man irgendwie kaum noch Schritte machen muss. Wir haben natürlich trotzdem viele Schritte getan. Schließlich wollten wir all die Sehenswürdikeiten Brnos entdecken. Unser erstes Ziel war das örtliche Kaufhaus, um mich neu einzukleiden. Danach ging es eigentlich direkt in ne Kneipe. Es war ja auch schon 14:30 Uhr oder so. Die Kneipe war übrigens voll mit Biertrinkern. Was mir dieses Land auf einen Schlag unglaublich simpathisch machte. Wir wurden von Kathrin über die örtlichen Gepflogenheiten aufgeklärt. Z.b. darüber, dass man hier Bedienungen nicht herbeiwinkt, sondern geduldig wartet, bis diese zu einem kommen. Die Tatsache, dass schon mehrer Gläser Wodka an der Theke bestellt wurden (nicht von uns) und diese Bilder:





erwecken nicht gerade den Eindruck, dass es erst 15 Uhr nachmittags war! Die Kneipe hatte den melodischen Namen: Černá Hora. Was soviel bedeutet wie: Schwarzer Berg. womit in Brno somit ein Berg, eine Kneipe, und Monte Negro bezeichnet wird.
Ich hbae vergessen zu erwähnen, dass wir zuallererst in das Gebäude der Bauingenieure gegangen sind, welches ziemlich cool aussieht:


und seine eigene Mensa hat:


wo es lecker Essen zum Spottpreis gibt. Die typischen eingespielten Mensa-Handgriffe aus KL ließen sich übrigens problemlos übertragen. Ich halte es für wichtig die dort eingenommene Mahlzeit als unser erstes Mittagessen zu bezeichnen. es war übrigens sehr lecker. In Brno kann man übrigens an jeder Ecke für ein paar Cent ein Stück Pizza kaufen. Eigentlich wurde mir dieses Konzept für Florenz versprochen, ich muss jedoch grade mal sagen: In Brno wurde dieses Konzept wesentlich konsequenter umgesetzt. Man muss nur aufpassen, dass die einem nicht ne halbe Flasche Ketchup über die Pizza schmeißen. Dies war unser zweites Mittagessen. In der oben beschriebenen Kneipe hatten wir unser drittes Essen ich weiß aber nicht mehr was es war... aber es war lecker. Es war eigentlich immer alles lecker. Und die Tschechen lieben Soße. Yeah! Als wir dann um 4 oder so wieder da raus sind, waren wir total geschockt, dass es noch hell war und reges treiben auf den Straßen. Im Keller war so eine Freitag-Abend-Kneipenstimmung, dass wir die Tageszeit völlig vergessen hatten. Danach haben wir uns irgendwas angeguckt


und sind dann abends in die nächste Kneipe gegangen (oh ja, wir hatten das tschechische Prinzip voll verstanden). Diese war nach einstimmigem Beschluss die beste und tollste Kneipe auf unserem Trip. Der übersetzte Name lautet "Grüne Katze" (zelená kočka). Dort gab es das:









Das war dann Essen Nummer vier. Zu meiner Schmach muss ich gestehen, dass ich nicht die kompletten Bratkartoffeln geschafft hatte, die waren supercool. Danach waren wir dann um es höflich auszudrücken: Vollgefressen wie Sau. Zeit also die örtlichen Supermarkt-Biersorten zu entdecken.


Der zweite Tag war ziemlich wie der erste, nur das wir uns diesmal Dinge angeguckt haben, mit denen man vielleicht etwas verbindet. Wer kann sich noch an Biologie gegen Ende seiner schulischen Laufbahn erinnern? Was kam da dran? Richtig. Genetik. Wer hat's erfunden? Die Schweizer. Falsch. Es war der Herr Gregor Mendel. 1854 übrigens. Und wo? Natürlich in Brno! Also sind wir mal flugs zum Mendel-Museum gewandert:


und haben uns dann die Abtei-Gärten angeguckt, in denen Mendel wie ein verrückter künstliche Bestäubungen durchgeführt hatte. Besondere Beachtung verdient, wie ich finde, dass die abstrahierte grüne Erbse auf dem Bild ein Copyright hat.
Den Rest des Tages haben wir eigentlich weiter das tschechische Prinzip verfolgt, um mal ein wenig abzukürzen. Am nächstem morgen sah das dann so aus:


Wir machen uns da gerade auf den Weg nach Prag. Prag war eigentlich sehr schön im Kurzdurchlauf:
Frauen mit Bier


Lecker Essen




Alte Häuser


Abgedrehte Uhr




Brücke des Karl


Turm des Eifel


Viele Schaufenster
Lecker Bier


Lecker Essen

Dieses Essen konnte leider nicht komplett verzehrt werden. Da die das so spät gebracht haben und wir deshalb ganz dringend zum Bahnhof mussten. In aller Eile haben wir es gerade noch so geschafft, jedoch nicht ohne Verluste. Ein halber Kasten Kozel-Bier schwamm irgendwann in seinem Inhalt auf dem Boden des Bahnhofs... mist. Drei Flaschen konnten wir immerhin retten. Mit Tränen in den Augen


haben wir uns dann verabschiedet und sind wieder nach Hause gefahren. Es war sehr schön. Besonders die Erzählung von Kathrin, dass sie die ersten paar Wochen in Tschechien einen Tennis-Arm hatte. Vom Biertrinken.

mit tschechischen Grüßen:
Dobri den, (richtig Kathrin? Oder kommt da ein Akut auf das i?)
Tudy.

PS: Wusstet ihr, dass der Haken über dem č Caron heißt? Diärese sind übrigens die Punkte auf dem ö. (-> Im unnötigem Wissenkatalog abspeichern und immerwieder mal damit klugscheißen.)

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